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Medikamenten-assoziierte Kiefernekrosen

Die durch Medikamente ausgelöste Kiefernekrose stellt für Patienten eine große Belastung dar, für Ärzte eine schwierige Herausforderung.

Die Probleme können kleine Bereiche freiliegenden Knochens sein oder große Defekte, die Kau- und Sprechfunktion stark beeinträchtigen. Häufig wird die Lebensqualität der Betroffenen durch die Kiefererkrankung weitaus stärker gemindert als durch das eigentliche Leiden, das mit Medikamenten behandelt wurde.

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Behandlung von Kiefernekrosen unter Therapie mit Bisphosphonaten und Denosumab®

Sie nehmen regelmäßig Medikamente zur Behandlung von Knochenmetastasen oder einer Osteoporose? Nehmen sie regelmäßig Zometa®, Aredia®, Actonel® FOSAMAX®, Bonviva® oder Denosumab®? Dann können diese Medikamente Ihren Kieferknochen dauerhaft schädigen und eine Kiefernekrose verursachen.

Wie können Sie eine Kiefernekrose erkennen und wie kann man sie vermeiden?

Heilt nach einer Zahnentfernung die Wunde nicht zu? Werden einzelne Zähne locker oder kommt es immer wieder zu Entzündungen an den Zähnen? Hat sich schlechter  Mundgeruch bei Ihnen gebildet? Oder kann man sogar den Kieferknochen sehen, weil kein Zahnfleisch mehr den Knochen bedeckt? Dann können das Zeichen einer Kiefernekrose sein.    

Warum kommt es zur Kiefernekrose?

Medikamente zur Behandlung von Knochenmetastasen oder der Osteoporose wirken auf den Knochenstoffwechsel. Das führt dazu, dass Metastasen im Knochen in ihrem Wachstum gehemmt werden können oder der Knochenschwund bei der Osteoporose gestoppt wird. Daher brauchen Sie unbedingt diese Medikamente! Wenn aber durch kranke Zähne oder andere krankhafte Veränderungen Entzündungen im Kieferknochen entstehen, können diese Medikamente den Kieferknochen schädigen, es kommt zur Osteonekrose. Daher muss vor der Behandlung mit Bisphosphonaten oder Denosumab® der Kieferbefund kontrolliert werden und alle Risikofaktoren beseitigt werden. Erst dann darf die Therapie mit diesen Medikamenten beginnen. Wenn Sie diese Medikamente bereits nehmen und eine Zahnentfernung oder eine zahnärztliche Operation erfolgen soll, dann muss Vorsorge getroffen werden, dass sich keine Osteonekrose bei Ihnen entwickeln kann.

Besteht bei Ihnen klinisch oder röntgenologisch der Verdacht auf eine Kiefernekrose, dann sollten Sie unsere Sprechstunde aufsuchen. Wir bitten Sie darum, alle vorhandenen medizinischen Unterlagen und Röntgenbilder mitzubringen. Soll bei Ihnen eine Bisphosphonat- oder Denosumabtherapie beginnen? Dann ist es besonders wichtig, dass vor Beginn der Behandlung ein zahnärztlicher Check erfolgt. Wir beraten Sie dann gerne wie Sie Ihr individuelles Risiko einer Kiefernekrose minimieren können. Gerne führen wir die erforderlichen chirurgischen Eingriffe in Absprache mit Ihrer/m Zahnärztin/-arzt in unserer Klinik durch.  

Abbildung 1: Stadien und Therapie der ONJ

Farbig sind die verschieden Stadien der ONJ1 dargestellt. Das Stadium 0 berücksichtigt ein Frühstadium der Erkrankung, bei der noch kein freiliegender Knochen sichtbar ist, im Röntgenbild aber schon ein nekrotische Knochenareale erkennbar sind. Rechts sind stadienabhängig Therapieempfehlungen abgebildet.

Literatur

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5.    Papapoulos S, Chapurlat R, Libanati C, Brandi M, Brown J, Czerwiński E, Krieg MA, Man Z, Mellström D, Radominski S, Reginster JY, Resch H, Román J, Roux C, Vittinghoff E, Austin M, Daizadeh N, Bradley M, Grauer A, Cummings S, Bone H. Five years of denosumab exposure in women with postmenopausal osteoporosis: Results from the first two years of the FREEDOM extension.  J Bone Miner Res. 2011 Nov 23. doi: 10.1002/jbmr.1479. [Epub ahead of print]

6.    Patel V, McLeod NM, Rogers SN, Brennan PA. Bisphosphonate osteonecrosis of the jaw--a literature review of UK policies versus international policies on bisphosphonates, risk factors and prevention. Br J Oral Maxillofac Surg. 2011 Jun;49(4):251-7. Epub 2010 Jun 7.