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Kraniofaziale Fehlbildungen

Kraniofaziale Fehlbildungen können trotz moderner Therapiemöglichkeiten für Betroffene und ihre Familien eine große Belastung und Herausforderung darstellen.

Hochspezialisierte interdisziplinäre Zentren wie die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stehen als Ansprechpartner für Diagnostik und Management dieser seltenen Varianten zur Verfügung.

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Interdisziplinäres Zentrum für Kraniofaziale Anomalien

Angeborene und erworbene Varianten von Schädel- und Gesichtsanlage werden als Kraniofaziale Anomalien bezeichnet und erfordern meist ein interdiziplinäres therapeutisches Vorgehen. 1993 wurde das Interdisziplinäre Berliner Zentrum für Kraniofaziale Chirurgie eröffnet, das sich als überregionaler Ansprechpartner für betroffene Familien versteht und zum Europäischen Netzwerk für seltene kraniofaziale Erkrankungen zählt. 

Durch die enge Kooperation des Arbeitsbereichs Pädiatrische Neurochirurgie und der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie können Kinder, die Auffälligkeiten der Schädel- bzw. Gesichtsform und –entwicklung aufweisen, optimal betreut werden. Diverse weitere Fachdisziplinen (Kinderchirurgie, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Humangenetik, Kieferorthopädie, Logopädie, Physiotherapie) können im Bedarfsfall in die Betreuung betroffener Patienten einbezogen werden, um so die mitunter erforderliche interdisziplinäre Langzeitbehandlung zu gewährleisten. Dies kann z.B. bei der operativen Korrekur von Kraniosynostosen der Fall sein, bei denen es zur vorzeitigen Verknöcherung von Schädelnähten kommt und damit die Wachstumsregionen von Schädelbasis und Mittelgesicht betroffen sein können. Vor allem syndromale Kraniosynostosen (Crouzon-, Apert-, Antley-Bixler-Syndrom und andere), kraniofaziale Spaltsyndrome ("Gesichtsspalten") und andere seltene Varianten, die sich im Übergangsbereich von Stirn und Mittelgesicht abspielen („Kranio-frontonasale Dysplasie“) erfordern ein interdisziplinäres Vorgehen, wenn sie sich als Fehlpositionierung der Augenhöhle ("Orbitadystopie") oder Veränderung der interorbitalen Distanz (Hypo-/Hypertelorismus) manifestieren. Eine heterogene Gruppe von Varianten des Gesichtsschädelaufbaus zählt ebenfalls zu den kraniofazialen Anomalien (Treacher-Collins-/Francheschetti-Zwahlen-, Nager-, Miller-, Binder-Syndrom, Kraniofaziale Mikrosomie), obwohl meist keine neurochirurgische Therapie erforderlich wird. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgische Therapieansätze stehen bei diesen Varianten im Vordergrund und müssen meist individuell geplant werden. 

Eine Sonderstellung nehmen die angeborenen Spaltbildungen von Lippe-, Kiefer-, und Gaumen ein, die mit kraniofazialen Anomalien assoziiert sein können oder sich im Verlauf der Entwicklung auch als Fehlbiss (Dysgnathie) manifestieren können.

Gerne beraten wir Sie konkret im Rahmen eines persönlichen Gesprächs in unserem MVZ für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Einen Termin hierfür erhalten Sie unter der 030 450 555599. Bitte bringen Sie vorhandene Behandlungsunterlagen (Röntgenbilder, Gipsmodelle, OP-Berichte) zum Vorstellungstermin mit. 

Einen Überblick über die grundsätzlichen Optionen bei Kraniofazialen Fehlanlagen bietet der folgende Strukturbaum.

  • Abbildung: Berliner Algorithmus zur Therapieentscheidung bei kraniofazialen Anomalien (für die volle Darstellung bitte anklicken!)

    Abbildung: Berliner Algorithmus zur Therapieentscheidung bei kraniofazialen Anomalien (für die volle Darstellung bitte anklicken!) Bild /